Erfahrungsbericht: 5 Tage Detox – Ich zeig’s mir selbst!

Ein paar Tage Detox und nur Säfte trinken – ohne etwas zu kauen. Geht das? Tut das gut? Ich musste es testen. Lest hier alles über meine Erfahrung und warum ich es nicht jedem raten kann.

Ich bin ein Mitläufer! Ich gebe es offen zu! Im Netz gab es auf einmal überall diese Detox Artikel – Menschen trinken über Tage nur bestimmte Säfte auf Frucht- und Gemüsebasis und wollen damit abnehmen, den Körper reinigen, daher wird das Ganze auch oft „Cleanse“ genannt. Viele wollen ein besseres Körpergefühl bekommen und testen wo ihre Grenzen sind.

IMG_7281Das kann ich auch – das will ich auch!,“ hab ich gedacht! Natürlich wollte ich es mir genauso wie alle anderen bei Youtube oder auf ihren Blogs einfach beweisen. Beim klicken durch die verschiedenen Angebote der Detox-Firmen war mir schnell klar: Billig wird es nicht. Nach einigem abwägen, habe ich mich dann für Yuicery entschieden (yuicery). Wenn schon denn schon: 5 Tage Kur sollten es sein. Die Seite bietet verschiedene Programme an, die jeweils unterschiedliche Saft-Kombis enthalten: Manche haben besonders wenige Kalorien, andere sind besonders gesund, da besonders viel Gemüse drin ist. Ich kann mich generell nie entscheiden, wusste aber, dass ich in der Zeit arbeiten gehen werde, in der ich den Test machen wollte. Wenige Kalorien konnte ich mir also nicht leisten, da ich nicht im Bett vor mich hinvegetieren konnte: Von mir wurde täglich Leistung erwartet, daher entschied ich mich für den „Classic Cleanse“: Jeden Tag gab es 5 Säfte und eine Mandelmilch. Die Säfte leuchteten mir auf der Homepage in Gelb, grün und rot entgegen: Sah schon lecker aus! Für die 5 Tage habe ich etwas mehr als 200 Euro bezahlt. Versand kommt noch oben drauf, denn die Säfte müssen ja frisch und gekühlt bei uns eintreffen.

Vorbereitung auf die Kur

IMG_7302Auf die Kur habe ich mich vorbereitet, wie es auf der Seite empfohlen wird: Ein paar Tage vorher habe ich keinen Kaffee mehr getrunken, Alkohol gab es natürlich auch nicht mehr. Ich habe den Zucker generell weggelassen und jeden Tag ein bisschen leichter gegessen. Ich rauche nicht, daher musste ich mich da nicht umstellen, aber ohne Kaffee komme ich generell nicht klar: Ich glaube das war die schwerste Umstellung, da Kaffee auch total zu meiner Routine am morgen gehört. – Ohne ihn ist mein Start in den Tag einfach nicht so gut.

Die Säfte kamen dann in zwei Ladungen zu mir nach Hause – bei der ersten war ich richtig aufgeregt und habe die bunten Flaschen der Farbe nach in meinen Kühlschrank sortiert. Ich gebe zu: Ich habe mir viel von der 5-Tageskur erwartet! Auf der Seite von Yuicery wird einiges versprochen: Wir sollen ein besseres Körpergefühl bekommen und möglicherweise nehmen wir ein paar Kilo ab. Ich war also durchaus unfassbar gespannt. Die ersten Säfte habe ich in kleinen Schlücken getrunken, damit ich nicht das Gefühl hatte hungern zu müssen.

Wasser trinken, um Zeit zu überbrücken

Der erste Saft mit grünem Apfel, Staudensellerie, Gurke, Grünkohl, Petersilie, Ingwer und Limette hat mir ganz fantastisch geschmeckt und er war sehr leicht. Ich war Fan. Am Nachmittag habe ich aber den Saft mit Rote Beete, Karotte, rotem Apfel, Fenchel und Limette dann aber fast nicht runterbekommen. Der war für mich ungenießbar. Nase zu und durch – ich wollte ja keinen kostbaren, teuren Saft wegkippen. Mein Highlight war die Mandelmilch am Abend. Der Geschmack war mir neu, anders, sie machte total satt und war sehr lecker. Ich hatte vorher Angst, dass ich mit Hunger einschlafen müsste, aber das war überhaupt nicht der Fall: Ich war angenehm gesättigt.

Immer zwischendurch habe ich große Mengen an stillem Wasser runtergekippt. – Auch eine Art Übersprungshandlung.

Kochen fehlt mir

Ihr müsst wissen: Ich esse sehr gerne und koche eigentlich jeden Abend. Besonders schwer war es für mich auf dieses Event am Abend zu verzichten, wenn andere Leute bei mir zu Hause wie gewohnt gekocht haben. Die Entzugserscheinungen davon wurden jeden Tag schlimmer. Ich habe es nicht ausgehalten, wenn andere Leute bei mir zu Hause Salat gemacht haben – einfach weil mir das Event so sehr gefehlt hat, denn Hunger hatte ich in den 5 Tagen nie. Es war einfach der Neid auf die Routine. Zum Glück standen in der Zeit keine Geburtstagsparties an – ich hätte wohl absagen müssen: Ich bin einfach ein leidenschaftlicher Sozialesser.

Jeden Morgen hab ich auf die Erleuchtung, die plötzliche Energie oder ein Gefühl von innerer Reinheit gewartet. Aber da kam leider nichts. Ich hab mich nicht schlecht gefühlt, hatte keine Kopfschmerzen oder andere Nebenwirkungen, aber auch sonst ist NICHTS passiert! Schade eigentlich, wo ich doch über 200 Euro für den Spaß ausgegeben habe. Selbst das „kauen“, was ja in der Detox-Zeit gar nicht stattgefunden hat, fehlte mir fast gar nicht! Es war alles wie immer. Ich habe nichtmal ein Gramm abgenommen. Am letzten Tag war ich echt enttäuscht, weil die Kur so wenig bewirkt hat. Ein ganz klein wenig fitter habe ich mich dann doch vielleicht gefühlt. – Das war’s dann aber auch.

Ich zeige es mir selbst

Was bleibt: IchIMG_7311 hab’s mir bewiesen! Ich kann es schaffen: 5 Tage komplett auf feste Nahrung verzichten und mich nur von Säften ernähren. – Und es war noch nichtmal schwer.

Aber da ich mich hinterher nicht gefühlt hab, als könne ich Bäume ausreißen oder als wäre ich eine Feder, würde ich nächstes Mal einfach so auf ungesundes verzichten – und eine Kur machen, die ich ganz einfach zu Hause selbst machen kann. Als ich die Leute von Yuicery hinterher gefragt habe, wie es kommt, das sich keinen Effekt bei mir bemerkt habt, meinten die nur per mail: „Die Wirkung ist natürlich bei jedem immer etwas unterschiedlich. Je nach Länge der Kur und auch dem „Lebensstil“ vorher. Wenn man sich eh schon gesund ernährt, dann ist der Detox-Faktor natürlich deutlich geringer, als bei jemanden, der mal komplett umstellt.“ Ich bin also offenbar selbst schuld, dass ich mich generell gesund ernähre. Sehr ärgerlich war, dass eine Mandelmilch am Tag, als ich sie trinken wollte bereits schlecht geworden war.

Ich habe es den Menschen von Yuicery vor Monaten geschrieben, bisher ist mir allerdings kein Geld dafür erstattet worden, noch eine frische Mandelmilch zugeschickt worden. Das finde ich bei dem hohen Preis für die Kur doch sehr schade.

Nie wieder Detox

Das Geld für eine Detox-Kur werde ich mir in Zukunft sparen. Auch wegen der nachträglichen Effekte der Kur: Ich habe danach wochenlang keine Milch vertragen, Kaffee auch nur wenig, obwohl ich mich schrittweise wieder zum „normalen“ Lebensstil zurück bewegt habe. Die Probleme mit der Verdauung waren ein Detox-Geschenk, auf das ich lieber verzichtet hätte.

Der erste Apfel nach der ganzen Kur schmeckte allerdings besser als vorher ein 5 Sterne Menu und der Salat am ersten Abend danach brachte mich vom Gefühl her ins Schlaraffenland! Essen ist eben was ganz besonderes. Auch das hat mir die Kur gezeigt.

Wie sind eure Erfahrungen mit Detox?

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